Anfertigung einer neuen Aufzugswelle für eine Rolex Prince

Werk und Zifferblatt in der Arbeitsschale
Deutlich ist der Verschleiß zu erkennen, das Loch ist schon richtig oval!

Bei der hier restaurierten Herrenarmbanduhr handelt es sich um eine Uhr der Marke Rolex, Modell Prince, gebaut ca. 1930.

 

Durch jahrelanges Aufziehen, vermutlich auch oft am Arm,  hat sich an der Grundplatine starker Verschleiß gebildet. Das Problem beim Aufziehen am Arm ist, dass überdurchschnittlich starke, vorwiegend seitliche Kräfte auf die Führung der Aufzugwelle wirken, was über einen längeren Zeitraum dann zu diesen typischen Verschleißerscheinungen führt...

 

Der Verschleiß ist mittlerweile so stark, dass die Aufzugswelle mit der Krone schon nicht mehr von der Nase des Winkelhebels in der Nut der Aufzugswelle gehalten werden kann.

 

Bei starkem Zug können Aufzugswelle und Krone schon ganz aus dem Werk gezogen werden!

 

Es gibt nun zwei Wege, diese Situation zu beheben: Man bringt an der Verschleißstelle im Bereich der Grundplatine wieder Material auf... oder es wird eine neue Aufzugswelle mit entsprechend größeren Maßen angefertigt... 

 

 

Nach Rücksprache wird eine neue Aufzugswelle angefertigt.

Das neue Maß vom Führungsansatz wird eingepasst...
es sollte ausreichend groß vom Durchmesser sein, genau so dick wie der Ansatz lang und die Bohrung passend zu Ansatzdurchmesser. Dann wird es gehärtet...
es wird noch einmal Maß genommen...
die Welle wird eingespannt, das Schutzröllchen aufgebracht und die Feilrollen zur Führung der Feile eingerichtet...
nun wird das Vierkannt angefeilt, das gehärtete Schutzröllchen bietet die Begrenzung und gibt die Länge des Vierkantes vor...
der Index an der Drehbank hilft dabei, immer um exakt 90 Grad die Welle zu drehen...
Nachdem das Vierkannt auf Maß gebracht und poliert wurde, wird noch die Nut eingestochen, hier liegt die Nase vom Winkelhebel drin und hält die Welle im Werk...
geschafft, die Krone ist auf der neuen Welle aufgebracht...
alles passt und hat wieder eine sichere Funktion,
der Winkelhebel kann wieder ordnungsgemäß die Welle halten...
bevor nun das Vierkannt gefeilt werden kann, muss ein Röllchen zum Schutz des Aufzugtriebansatzes hergestellt werden...
die Gewindeseite ist nun auch fertig...
und das Gewinde für die Krone geschnitten...
jetzt folgt der Führungszapfen an der Spitze der Welle...
mit einem Polierstein wird er poliert und eine Fassette angebracht...
nun wird die Länge für das Vierkannt + Aufzugstriebansatz genommen...
passend auf den Bohrungsdurchmesser vom Aufzugstrieb gebracht...
und kontrolliert...
zum Vergleich noch mal die Originalwelle...
so weit - so gut, jetzt wird die Welle umgedreht....
und der Ansatz für das Gewinde gedreht...
das Gewindeschneideisen wird angesetzt...
FERTIG!!!
 
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